. Ein Dach über dem Kopf nach einer beschwerlichen Flucht finden die Menschen in den Flüchtlingslagern im Nordirak – Region Kurdistan. Helfer des Technischen Hilfswerkes aus Deutschland, unter ihnen Michael Nätscher des THW Ortsverbandes Lohr a. Main, sind vor Ort um durch ihren Einsatz die Not der Flüchtlinge zu lindern.
Eine enorme Logistik ist nötig um die Hygienischen Bedingungen in den Camps zu verbessern. Straßen sind zu befestigen, Abwasser- und Drainagekanäle müssen angelegt werden. Septictanks und Sickergruben werden gebraucht. Das THW arbeitet eng mit dem Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-OCHA) und dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen. Finanziert wird der Einsatz vom Auswärtigen Amt.
Für Ortsbeauftragen Michael Nätscher ist der Einsatz im Nord-Irak –Region Kurdistan eine neue Herausforderung. Nätscher berichtet aus Erbil: Wir in der Bauabteilung haben viel zu tun. Projektarbeit, Meetings und Bauaufsicht in den Camps füllen die Tage aus, man ist abends ganz schön geschafft. Schwerpunkt des THW Einsatzes in den Camps ist der Bau der Sanitärzellen und des kompletten Abwassersystems. Auch die Kollegen von der Logistik haben viel zu tun, Ambulanzfahrzeuge, Müllabfuhrlastwagen, Mülltonnen und Hygieneartikel müssen beschafft werden.
Seine Erfahrungen aus vorangegangenen Auslandseinsätzen in Italien, Frankreich, Pakistan, Bosnien und auf den Philippinen sowie die zahlreichen absolvierten Lehrgänge speziell zum Thema Auslandseinsätze und Camp Bau kommen Nätscher zu gute.
Michael Nätscher gehört der SEC Standing Engineering Capacity (SEC)
„Standing Engineering Capacity“ (SEC) ist eine 2010 gegründete operative THW-Einheit, die sich auf den Auf-, Aus- und Rückbau von Camps für Friedenskräfte spezialisiert hat. Bis zu 30 SEC-Kräfte können innerhalb von 72 Stunden in ein Einsatzgebiet aufbrechen. Vorranginge Einsatzoption der SEC ist Technische und Logistische Humanitäre Hilfe sowie Unterstützung von UN Partnerorganisationen.
Anfang November ist Nätschers Rückkehr nach vier Wochen Einsatz im Nord-Irak geplant.