Bahn frei für Technisches Hilfswerk - Teil II

Im Frühjahr vergangenen Jahres initiierte die Führung des THW Ortsverband Lohr a. Main zusammen mit den Notfallmanagern der Deutschen Bahn (DB) AG Kevin Müller und Enrico Schwarz eine gemeinsame Übung am Betriebsbahnhof Burgsinn. Ziel war es den THW Helfern einen Einblick in das Notfallmanagement der DB AG zu verschaffen und die Fahrzeugtechnik des Einheitshilfsgerätewagens kennen zu lernen, sowie die THW Technik beim Anheben eines Personenwagens zu erproben. Auch die letztjährige Großübung des THW Geschäftsführerbereiches Karlstadt stand im Zeichen der DB. Unter anderem erhielten alle Teilnehmer eine Einweisung in den Tunnelrettungszug aus Fulda. Der zuständige Kreisbrandinspektor für den Bereich Gemünden Herbert Hausmann organisierte am 08.06.09 eine Ausbildung am Gefahrgutzug der DB AG. Dieser stand auf einem Abstellgleis des Gemündener Bahnhofes für die Feuerwehren zur Verfügung. Aufgrund der guten Zusammenarbeit mit den DB AG Notfallmanagern Kevin Müller und Enrico Schwarz wurden auch die THW Ortsverbände Lohr und Karlstadt an der Übung beteiligt.

In einer dreistündigen Ausbildung soll laut Horst Fechner von der DB AG die „ Handlungssicherheit bei einem eventuellen Gefahrgutunfall verbessert werden.“ Jeweils 22 Teilnehmer lauschten im Unterrichtswagen des Gefahrgutzuges der DB AG seinen Ausführungen. Bis zu 150 Gefahrguteinsätze werden pro Jahr im Bereich der Deutschen Bahn AG gezählt. Die meist kleinen Leckagen sind von den eingesetzten Hilfskräften oft schnell in den Griff zu bekommen, erklärt Horst Fechner. Oft sind es aber auch ein Fehlalarm, der die Feuerwehren anrücken läßt, beispielsweise wenn bei hohen Temperaturen Kondensat austritt, durch das aber keine gefährlichen Stoffe freigesetzt werden. In einigen, glücklicherweise wenigen Fällen treten größeren Mengen an Gefahrgut aus, die ein Großaufgebot an Hilfs- und Rettungskräften erforderlich machen. Im Landkreis Main-Spessart zuletzt 1991 in Partenstein, als zwei Züge aufeinander prallten und dabei vier Kesselwagen einschließlich Lokomotive in Brand gerieten. Auch der OV Lohr a. Main war damals vor Ort eingesetzt.

Um bei auftretenden Unregelmäßigkeiten die möglichen Gefahren einschätzen und die richtigen Maßnahmen einleiten zu können, schult die Deutsche Bahn AG Feuerwehren und THW. Seit acht Jahren ist Horst Fechner Ausbilder. Er vermittelt im theoretischen Teil Kenntnisse über die Beschaffenheit, den Aufbau und die Kennzeichnung von Gefahrgutwagen. Videofilme zeigen Versuche mit Kesselwagen, aber auch Originalaufnahmen von Unfällen. Die Praxis übernimmt Ingo Piersing er ist seit 15 Jahren „in diesem Ausbildungsgeschäft und kennt alle Wagen aus dem ff“. Am von der Bahn entsprechend präparierten und innen begehbar gemachten Kesselwagen erklärt er, die je nach Bauart und Verwendungszweck unterschiedlichen Sicherungseinrichtungen.

Am Leckagewagen waren dann die Ausbildungsteilnehmer gefordert. Insgesamt neun unterschiedliche Beschädigungen, wie sie nach Unfällen, Flankenfahrten oder durch Materialermüdung auftreten können sind am Kesselwagen dargestellt. Wasser aus dem Feuerwehrfahrzeug ersetzt das austretende flüssige Gefahrgut. Mit dem bei den Feuerwehren und dem THW vorhandenen Gerät müssen die Leckagen abgedichtet werden, um ein Austreten und Versickern im Erdreich zu verhindern. Hierbei stellten die Helfer fest, dass der Griff zu einfachem Handwerkszeug und primitiven Hilfsmitteln wie Gummimatten, Holzkeilen und Tüchern oftmals wirksamer ist als das Technische Gerät. Gemeinsame Ausbildungen mit der DB AG haben für den THW OV Lohr a. Main einen hohen Stellenwert , so freut sich Ortsbeauftragter Michael Nätscher, dass für „seine Helfer“ neben dem Tunnelrettungszug und dem Einheitshilfsgerätewagen ein weiteres „Highlight, der Gefahrgutzug“ die Ausbildung bereichert. „Denn helfen wollen ist gut, helfen können ist besser“.

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