DC-Helfer gegen die Flut (Quelle: Bosch Rexroth AG Intranet)

Anfang Juni standen viele Städte Deutschlands unter Wasser. Schnelle Unterstützung vor Ort war gefragt. Hilfsorganisationen wie das Technische Hilfswerk schickten Helfer in die Krisengebiete. Darunter waren auch DC-Mitarbeiter. Für diesen ehrenamtlichen Einsatz wurden sie von unserem Unternehmen frei gestellt.

Das Technische Hilfswerk (THW) Lohr schickte 25 freiwillige Helfer etappenweise in die Krisengebiete, darunter vier DC-Mitarbeiter: Christian Brunn, Michael Kaas, Andre Kunkel und Christopher Stahl. Zudem waren die DC-Kollegen Thomas Kilian vom Standort Schweinfurt und Maximilian Wechsler aus dem Werk Nürnberg 2 im Einsatz. Christopher Stahl arbeitet in der Lohrer Gießerei. Diesen Monat hatte er für eine Woche einen anderen Arbeitsauftrag: In Passau packten er und zwei weitere DC-Kollegen als freiwillige Helfer des THW Lohr mit an – gegen das Hochwasser. „Das waren schon extreme Wassermassen“, berichtet Stahl. „14 Millionen Liter mussten wir allein aus dem Parkhaus Schanzl abpumpen.“ Zusammen mit Hilfskräften des THW Passau gelang es, das Gebäude bis zum achten Untergeschoss von den Fluten zu befreien. Auch der Keller der Universität Passau stand unter Wasser. „Nach dem Abpumpen galt es dort für uns, die Schäden des Hochwassers zu beseitigen. Überall war Schlamm und anderer Unrat, den wir wegräumen mussten.“

Straßenzug vor dem Parkhaus Schanzl: Die Flut hat viel Unrat hinterlassen.

Christopher Stahl (rechts) bei den Aufräumarbeiten im Keller der Universität Passau.

Christopher Stahl reinigt das zweite Obergeschoss im Parkhaus Schanzl vom Schlamm.

Andre Kunkel, Elektrokonstruktion im Prüfmittel- und Vorrichtungsbau LoP2/TEF11, warmit dem THW Lohr vom 4. bis 10. Juni im Hochwassereinsatz in Passau. In seinen siebenJahren im aktiven ehrenamtlichen Dienst war dies für ihn der erste überregionale Einsatz.Erfahrung mit Hochwasser hatte er allerdings schon im Januar 2011 in Lohr gesammelt. „AmKarolinenplatz in Passau pumpten wir den Keller und die Tiefgarage einesUniversitätsgebäudes aus“, erzählt er. Außerdem half er bei der Bahnunterführung derInnstraße. „Die Innstraße verläuft hier in einer Senke und war mindestens knietief mit Wasserund Schlamm bedeckt. Wir haben das Wasser mit unserer leistungsstärksten Pumpeabgepumpt und Straße und Gehsteig von dem Schlamm befreit.“

Andre Kunkel an seiner ersten Einsatzstelle Karolinenplatz. Bis zur Markierung stand wenigeTage zuvor noch das Wasser.

Andre Kunkel bei einer Pause. Hinter ihm die Sandsäcke einer zu dem Zeitpunkt bereitsabgebauten Sandsackwall.

Andre Kunkel bereitet die Beleuchtung für einen auszupumpenden Keller vor.

Christian Brunn, Fertigungsvorbereitung und -ausführung Regler und Leistungsteile LoP2/MOE315, war die komplette Woche vom 4. bis 11. Juni in Passau. Auch ihn beeindruckte der Zusammenhalt der Menschen im Katastrophengebiet. Nie vergessen aber wird er ein besonders riskantes Erlebnis: „Wir sind zu einem einsturzgefährdeten Gebäude gerufen worden. Der Baufachberater vor Ort stellte fest, dass die Decke des Hauses abgetragen werden musste, um nachsehen, ob die Tragbalken durch das Wasser beschädigt waren. Das hätte bedeutet, dass das Gebäude einsturzgefährdet ist. Als die Decke entfernt war, konnte man sehen, dass drei der Tragbalken so gut wie durchgebrochen waren. Das war schon nicht so ohne! Vor allem, als ein Beobachter von außen uns mitteilte, dass der Riss in der Fassade immer länger wurde ...“ Mit zusätzlichen Baustützen konnte das Haus dann aber gesichert werden.

Michael Kaas, Gruppenleiter Projekteinkauf Industriezylinder in Lohr (DC/PUE272), war ebenfalls für den THW Lohr in Passau. Vom 9. bis 11. Juni half er beim Abpumpen und Aufräumen des Parkhauses Schanzlbrücke. Begeistert hat ihn vor allem der Zusammenhalt der Menschen vor Ort: „ Alle packten mit an, um die Schäden so schnell wie möglich zu beseitigen. ...Sogar nachts um 22:30 Uhr kamen Privatleute, um uns Kuchen zu bringen und zu fragen, ob wir etwas benötigen.“ Die Hochwasserschäden waren überall in der Stadt zu sehen. „Aber es herrschte auch Aufbruchsstimmung. Die städtischen Gärtner haben schon begonnen, die Uferpromenade wieder mit frischen Blumen zu bepflanzen, als wir noch pumpten und die Uferstraße 500 Meter weiter noch unter Wasser stand.“

Bis zum achten Untergeschoss wurde das Parkhaus ausgepumpt.

Das THW Lohr während seines unermüdlichen Einsatzes in Passau.

Teamarbeit gegen das Hochwasser: Michael Kaas zusammen mit weiteren ehrenamtlichen Helfers des THW.

Maximilian Wechsler, Praktikant in der Fertigungsvorbereitung im Werk Nürnberg (NuP2/MOE22), war für das THW Hilpoltstein gleich in zwei Städten im Einsatz: In Pfaffenhofen half er am 3. und 4. Juni, ein Umspannwerk mit Sandsäcken vor den Fluten zu schützen. „Nur so konnten wir die Stromversorgung eines Großteils der Stadt sichern. Noch am späten Abend habe ich im Team mit vielen weiteren Helfern Sandsäcke befüllt.“ Gleich am nächsten Tag fuhr er als Teil einer 20-köpfigen Besatzung nach Regensburg. „Als wir ankamen, fiel der Donaupegel bereits wieder, sodass wir beim Abbau der Hochwasserstege halfen.“ Die Stege dienten der Bevölkerung in den überfluteten Straßen, zu ihren Wohnungen zu gelangen. „Beeindruckt haben mich die Gelassenheit der Betroffenen und deren nicht endende Dankesbekundungen. So brachte uns etwa eine Anwohnerin eine Kiste voll Wurstsemmeln und eine zweite Kiste mit Obst zum Mittagessen. Sehr toll war auch zu sehen, wie reibungslos die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Hilfsorganisationen und einander völlig fremden Personen lief.“

Maximilian Wechsler beim Abbau von Hochwasserstegen in Regensburg.

Maximilian Wechsler pumpt in Pfaffenhofen Restwasser ab.

Einen bizarren und doch schönen Moment erlebte Thomas Kilian: Sonnenuntergang über der Flutkatastrophe.

Als Mitglied des DLRG Würzburg war Thomas Kilian, Sachbearbeiter Prozessunterstützung DC-IA/ESO4 in Schweinfurt, vier Tage in Schönebeck, etwa 15 km südlich von Magdeburg in Sachsen-Anhalt. „Unser Auftrag bestand in erster Linie aus der Absicherung der Deichbaumaßnahmen. So brachte ich unsere Fachkräfte und deren Ausrüstung, wie zum Beispiel Boot und Tauchgeräte, zum Einsatzort und koordinierte per Funk Anweisungen.“ Besonders beeindruckt hat ihn die Einsatzbereitschaft der Zivilbevölkerung: „Alle verfügbaren Personen halfen mit, vorhandene Deiche von Landseite aus zu stabilisieren. Dabei wurde mit privaten Schubkarren und Bollerwagen eine unendliche Zahl an Sandsäcken bis zu 500 Meter über den Deich gebracht, um dort die Stabilität des Schutzwalles zu erhöhen.“ Die Bürger organisierten eigenständig eine Verpflegungsstation – teilweise sogar aus privaten Sachspenden – und versorgten Zivilisten und Einsatzkräfte.

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