So wichtig wie Trinken und Essen – das richtige Sanitärkonzept

Der gesunde Bewohner eines Flüchtlingscamps benötigt im Durchschnitt 7 - 15 Liter Wasser täglich, liegt er krank im Hospital benötigt er 40 - 60 Liter. Um Krankheiten zu vermeiden und deren Ausbreitung einzudämmen, ist es immens wichtig, notleidende Menschen nicht nur mit sauberem Wasser und Nahrung, sondern auch mit der nötigen sanitären Ausstattung zu versorgen.

Das Technische Hilfswerk (THW) ist mit seinen technischen und logistischen Kompetenzen weltweit ein gefragter Partner der UN bei der Versorgung von Notunterkünften mit dem richtigen Sanitärkonzept, der sog. „WASH – Komponente“. WASH steht für Wasser, Sanitär und Hygiene. An der THW-Bundesschule in Neuhausen fand Ende Juli ein Lehrgang statt, der sich mit der Thematik von Latrinen-Konstruktion in Flüchtlingscamps auseinander setzte.

Michael Nätscher, Ortsbeauftragter des THW OV Lohr, war einer der rund 20 THW Helfer/innen aus ganz Deutschland, die an diesem Lehrgang teilnahmen. Für den Latrinenbau gibt es keine allgemeingültige Anleitung. Der Bau ist abhängig von den lokalen Gegebenheiten wie klimatischen Bedingungen, Anspruch der Nutzer/innen, den verfügbaren Materialen und der Anzahl der Campbewohner. Im Einsatzfall sind die örtlichen Behörden in den Bauvorgang mit eingebunden und die landestypische Bauweise wird berücksichtigt. In den Einsatzgebieten werden örtliche Mitarbeiter, sog. „Locals“, in die Wartung und Pflege der Anlagen eingewiesen, um die nötige Sauberkeit einzuhalten und mögliche Krankheiten einzudämmen.

Eine Aufgabe der Lehrgangsteilnehmer war es, für Ost-Asien, die Balkan-Länder und Afrika eine an die Bedingungen angepasste Lösung zu entwickeln und praktisch umzusetzen. Für jede Region wurde eine Gruppe gebildet. Jeder Gruppe stand ein/e Ausbilder/in, in der Rolle einer ortsansässigen Person, zur Seite. Die Teilnehmer erstellten eine Musterplanung, skizzierten Pläne, hoben Gruben aus und beschafften das notwendige Material. Es stammte aus einem Fundus wie er im Einsatzfall gegeben ist und häufig Improvisationstalent fordert. Das Baumaterial wie Ziegeln etc. stellten die Einsatzkräfte selbst her. So enstand schließlich die fertige Latrine.

Neben dem praktischen Teil beleuchteten die Teilnehmer weitere wichtige Themen in der Theorie. Dazu gehörten Fragen zur Sicherheit, Wartung, barrierefreier Zugang zur Toilette oder Sanitäranlage die speziell auf die Bedürfnisse weiblicher Nutzerinnen ausgelegt sind. Der Hauptteil der Theorie wurde von den versierten Dozenten der „GTO“ German Toilet Organization e.V. durchgeführt.

Die Ausbildung ist Teil der „WASH“-Lehrgänge des THW. Hier werden Einsatzkräfte für den Bereich „WASH“ sensibilisiert, um im Einsatz im Ausland auf die dortigen Herausforderungen vorbereitet zu sein.

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